Turi kumwe - we are together
Liebe Alle,
seit ein paar Tagen bin ich zurück von
meiner Reise aus Ruanda. Drei Wochen habe ich dort verbracht und es
hat sich ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt.
Schon das Aussteigen aus dem Flugzeug
am Freitagabend und die ersten Atemzüge ruandische Luft brachten
viele Erinnerungen und Erwartungen.
So habe ich das erste Wochenende in der
Hauptstadt Kigali verbracht und danach ging es nach Ngarama, wo ich
von September 2010 bis September 2011 in WIKWIHEBA MWANA handicapped
children center einen Freiwilligendienst gemacht hatte.
Mugisha, ein sechsjähriger Junge mit Entwicklungsverzögerung im Zentrum |
Bereits in den ersten Tagen in Kigali und
bei der Busfahrt nach Ngarama sind mir so viele Veränderungen
aufgefallen. Zum Beispiel
fahren nach Ngarama jetzt große Busse, die in viel kürzerer Zeit
und viel bequemer ans Ziel bringen. Die Straßen sind gesäumt von
Straßenlaternen, mehrstöckige Gebäude kann man jetzt auch in
kleineren Orten sehen. Nicht geändert hatte sich, dass mein Reisen
mit zwei riesigen Gepäckstücken so manche Verwunderung auslöste.
Der Busfahrer scherzte, dass er sich auch mal so große Koffer kaufen
würde, um sie mit Heu zu füllen und durchs Land zu fahren. Denn
soviele Sachen, um die Taschen tatsächlich zu füllen hätte er gar nicht.
Der ganze Bus lachte, inklusive mir, muss wirklich seltsam ausgesehen
haben.
Allerdings waren die meisten Dinge
nicht für mich, sondern von lieben Menschen aus der Pfarrgemeinde
Zeilarn, die mir Geld zur Verfügung gestellt hatten, damit ich etwas
für die Kinder kaufen konnte. Ein Seesack voller Windeln ist gar nicht so einfach in einem vollbesetzten Bus zu verstauen!
das Freiwilligenhaus in Ngarama - es könnte auch dein Zuhause sein, wenn du einen Freiwilligendienst mit Ingear machst! |
Endlich in Ngarama angekommen, ging es
zunächst ins Freiwilligenhaus, wo ich auch 2010/2011 gelebt hatte
und jetzt immer noch die weltwärts-Freiwilligen leben und es zwei
freie Zimmer gibt – die auch Freiwilligen von INGEAR zur Verfügung
gestellt werden! Ich wurde von den derzeitigen Freiwilligen herzlich
empfangen und nach Abladen des Gepäcks ging es auf den kurzen Fußweg
zum Zentrum. Ich war so aufgeregt und es war wunderschön diesen Weg
nach so langer Zeit wieder zu gehen.
Blick auf Ngarama von Wikwiheba Mwana handicapped children center aus |
Im Zentrum erwarteten mich
Willkommensplakate und die Kinder, die mit den Betreuer_innen
zusammengekommen waren um mich zu begrüßen. Die Kinder hatten
eigens für mich ein kleines Lied einstudiert und ich habe mich
riesig gefreut. Danach konnte ich die Kinder und Betreuer_innen
begrüßen. Einige Gesichter kannte ich noch: Shimiye, Furaha,
Sandrine, Clement, Gikobwa, Dolorcas und Thierry. Leider waren von
den Betreuerinnen nur noch zwei da die ich kannte, Anathalie und
Amahoro.
Paccy und Shimiye beim Quatsch machen |
Doch auch die übrigen Kinder und Jugendlichen begrüßten
mich freudig. Da alle schon hungrig waren, wurde das Abendessen
ausgeteilt und auch ich war ganz froh, dass es für mich etwas zu
Essen gab. Mit Mediatrice, der Leiterin des Zentrum, der Familie von
Mediatrice, Sarah, der Freiwilligen im Projekt und James, dem neuen
Physiotherapeuten, saß ich gemütlich zusammen und ich freute mich
wie ein kleines Kind über frittierte Kochbananen, Bohnen und Reis.
Nach langen Geprächen war ich froh, als endlich der Rückweg ins
Freiwilligenhaus anstand, da der Tag sehr lange und anstrengend
gewesen war.
am zweiten Tag mit (v.l): Mana, Mugabo, Sandrine, Paccy, Shimye, Irissa, Nepo |
Vereinbart wurde beispielsweise eine
Fortbildung für die Betreuer_innen, da niemand eine Ausbildung im
sonderpädagogischen Bereich hat und das Verständnis für die
Behinderungen der Kinder und deren besondere Bedürfnisse oft fehlen.
Auch haben wir versucht eine bessere
Inkontinenzversorgung für einen jungen Mann mit einer Lähmung
unterhalb des Bauches zu finden, was noch nicht ganz geklappt hat,
aber die Situation schon einmal erleichtert.
Die Finanzierung von Reparaturen im
Zentrum wurden besprochen und noch vieles andere.
kaputter Boden im Hof |
zerbrochene Fensterscheiben in einem der Schlafräume |
In den nächsten Tagen werde ich noch
Bilder von einem Ausflug mit den Kindern zeigen, sowie die vielen
andrern schönen Seiten von Ruanda, die ich auf meiner dreiwöchigen
Reise außerhalb Ngaramas gesehen habe!
Turi kumwe - wir sind in Gedanken zusammen, man sieht sich
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